Beschreibung & Überblick


 

Strauch- oder Baumpfingstrosen sind wohl die prachtvollsten und eindrucksvollsten Arten der Pfingstrosen. Sie eignen sich in jedem Garten wunderbar als markante Solitärpflanzen, die jedes Jahr wieder die Blicke der Gartenbesitzer oder -besucher auf sich ziehen. Alle Blütenformen und Farben sind vertreten, das Spektrum reicht von einfachen, halbgefüllten, bis zu stark gefüllten und auch mehrfarbigen Blüten in Weiss, Cremeweiss oder kräftigem Gelb, sowie in Rosatönen bis hin zu dunkelstem Rot. Wilde Strauchpäonien gibt es nur in China, ihre Züchtung und Kultivierung als Zierpflanzen ist schon seit dem 4. Jahrhundert dokumentiert. Die Pflanzen waren – als Symbol für Glück und Wohlstand - viele Jahrhunderte nur dem Kaiser vorbehalten und werden daher auch als kaiserliche Blumen bezeichnet.

 

 

Bei der Züchtung der Strauchpäonien werden drei Gruppen unterschieden:

  • Suffruticosas
  • Rockii-Hybriden
  • Lutea-Hybriden


 

Suffruticosas

Die Klassiker unter den Strauchpäonien! Der Ursprung dieser Sorten liegt in China. Doch bereits im 8. Jahrhundert brachten buddhistische Mönche sie als Medizinalpflanzen nach Japan. Während die chinesischen Sorten meist stark gefüllt sind, da in China diese Zuchtrichtung bevorzugt wurde, besitzen die späteren japanischen Züchtungen oft halbgefüllte bis einfache Blütenformen, die weniger regenanfällig sind, da sie nicht so schwer werden und abbrechen. Die Palette der Blütenfarben reicht von Weiss über verschiedenste Rosatöne bis zu tiefstem Rot. Viele dieser Pflanzen haben einen angenehmen bis intensiven Duft. Auch besitzen viele japanische Sorten frei über dem Laub aufrecht stehende Blüten, die den Sträuchern besonders bei einfachen Blütenformen eine wunderbare Leichtigkeit verleihen. Im 19. Jahrhundert kamen diese Pflanzen nach Europa, wo aus weiteren Züchtungen die europäischen Suffruticosa-Sorten entstanden sind.

Rockii-Hybriden

Alle Paeonia rockii-Hybriden zeigen den für die Wildart charakteristischen Basalfleck in der Blüte und das stark eingeschnittene Laub. Der Basalfleck präsentiert sich in intensiven Schwarz-, Rot-, Braun- bis Lilatönen. Die einfachen bis leicht gefüllten, meist riesigen Blüten gibt es in zahlreichen Farbabstufungen. Die robusten, wüchsigen Pflanzen, die auch im Laufe der Jahre viele Basistriebe ausbilden, wachsen zu breiten und mittelhohen (etwa 150 cm) Büschen heran.

Lutea-Hybriden

Neben den klassischen Suffruticosas und Rockii-Hybriden gibt es inzwischen eine Vielzahl der wunderbaren Lutea-Hybriden. Durch die Kreuzung von Suffruticosas mit den Wildformen Paeonia lutea und Paeonia delavayi wurden in Europa Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten gelben Sorten überhaupt gezüchtet. Diese Farbe war bis dahin in Strauchpfingstrosen unbekannt, obwohl in China und Japan bereits mehr als 1000 Jahren gezüchtet worden war. Nach den ersten französischen Sorten (Henry, Lemoine) wurde Mitte des 20. Jahrhunderts insbesonders von amerikanischen Züchtern (Saunders, Daphnis, Reath) und in neuester Zeit auch von Züchtern aus Australien und Neuseeland das Spektrum an Pflanzen ständig erweitert und verbessert.

Viele Sorten zeichnen sich durch sehr intensive Blütenfarben aus; alle erdenklichen Gelb-, Orange- und Aprikottöne sind vertreten, dazu intensive Rottöne in allen Varianten. Dabei ist das Laub bis in den Herbst hinein oft üppig grün und leuchtet zudem in weinroten, graubraunen und bronzefarbigen Schattierungen. Die Blütezeit der exklusiven Lutea-Hybriden beginnt, wenn die Blüte der Suffruticosas und Rockii-Hybriden zu Ende geht. Durch den späteren Austrieb sind die Pflanzen sehr frostunempfindlich. Lutea-Hybriden erreichen in der Regel eine Wuchshöhe von 150 cm, manche werden ausgewachsen auch bis 200 cm hoch. Viele Sorten duften angenehm oder intensiv.